Die Junge Union Heidelberg (JU) veranstaltete am 1. Februar 2017 eine Podiumsdiskussion zur Menschenwürde. An der Podiumsdiskussion neben den Diskutanten Prof. Dr. Hanno Kube (Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Universität Heidelberg) und Dr. Stephan Harbarth (MdB) rund 50 Gäste teil, die das Literaturcafé der Stadtbibliothek füllten. Die Moderation übernahm Alan James-Schulz, der Vorsitzende der JU Heidelberg.
Die Thematik „Menschenwürde – zwischen Recht des Einzelnen und Auftrag des Staates“ versprach eine spannende Diskussion, nicht zuletzt, da es „um solch eine abstrakte Thematik geht, die zugleich konkrete Bezüge zu politischer Gestaltung aufweist und die zum anderen jenseits des Abstraktionsniveaus auch ein anderes Maß an Bedeutung hat“, meinte Dr. Harbarth zu Anfang seines kurzen thematischen Einstiegs in die Diskussion. Er erklärte weiterhin, warum es bei Fragen, in denen es um die Menschenwürde gehe, die Diskussionen häufig mit großen Emotionen daher gingen: Es gehe meistens um existentielle Fragen, die jeden berühren, aber auch um Fragen, in denen jeder seine eigene Meinung habe. Auch Prof. Dr. Kube stellte in einem kurzen Eingangsvortrag klar, warum die Menschenwürde zwar als erster Artikel des Grundgesetzes wichtig ist, aber gleichzeitig eine Konkretisierung in der Rechtsprechung schwer sei.
Die folgende Diskussion entwickelte mehrere Schwerpunkte, von den aktuellen politischen Veränderungen Amerikas, über die Sicherheit und die Entwicklung des Verständnisses der Menschenwürde durch gesellschaftliche Strömungen bis hin zu der Frage, ob ein Staat wie Deutschland nicht in der Verantwortung stehe, durch seine (wirtschaftlichen) Beziehungen den Status und das Verständnis der Menschenwürde in anderen Staaten zu stärken und zu verändern.
Obwohl ein gesellschaftlicher Wandel auch zur Gefahr für das Verständnis der Menschenwürde mit sich bringt, sah Prof. Dr. Kube die Wichtigkeit der Menschenwürde nicht nur in politischen Entscheidungen und Handlungen, sondern auch in persönlichen: „Ich glaube, dass die Menschenwürde zwei Zweige hat und genauso die politische Freiheit wie die persönliche Freiheit umfasst. Politische und persönliche Entfaltung haben mit Menschenwürde zu tun; insofern haben auch Demokratie und Menschenwürde miteinander zu tun.“
Als Fazit des Abends hält der JU Vorsitzende Alan James-Schulz fest: „Es war eine interessante und lehrreiche Diskussionsrunde, die viele Aspekte der Menschenwürde mit all ihren Problematiken darlegte. Ich hoffe, dass wir als Junge Union eine solche Veranstaltung bald wiederholen können.“