Die beiden Vorsitzenden von EventKultur Rhein-Neckar hatten in ihrer Stellungnahme vom 16. Mai die Stadtverwaltung und insbesondere die Nachtbürgermeister für das Feierbad-Projekt kritisiert. Das Feierbad sei ein eigenes Projekt der Nachtbürgermeister, das vom Steuerzahler finanziert werde und Konkurrenz schaffe. Man könnte mit den Feierbad-Mitteln Möglichkeiten eröffnen, die auch der Szene einen Mehrwert böten.
Gegen diese Darstellung und Bewertung wenden sich die CDU-Fraktion im Heidelberger Gemeinderat und die Junge Union Heidelberg in aller Deutlichkeit.
„Das Feierbad ist nicht das ‚eigene‘ Projekt der Nachtbürgermeister.“, so der Vorsitzende der Jungen Union Heidelberg, Erich Kaiser, „Es ist das Gemeinschaftsprojekt einer jungen Gruppe, die konstruktiv an der Verbesserung der Feiersituation für junge Menschen arbeitet, der Nachtbürgermeister und der Verwaltung.“
Es sei zudem dem Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner selbst und dem Engagement der Nachbürgermeister, insbesondere dem Nachtbürgermeister Kneipp, zu verdanken, dass so schnell ein Angebot für junge Menschen geschaffen wurde.
„Die Behauptung, dass das Feierbad zu irgendwem in Konkurrenz stand, ist schlicht falsch.“, so Stadtrat Dr. Jan Gradel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Heidelberger Gemeinderat, weiter. Man habe das Feierbad ja gerade deshalb ins Leben gerufen, weil man ein Angebot für die Altersgruppe der 16- bis 18-Jährigen schaffen wollte. Ein solches war in Heidelberg aber nicht vorhanden. Daran habe sich auch nach Gesprächen nichts geändert. Kaiser anknüpfend: „Hätte die Feierszene hier selbst Angebote bereitgestellt, wäre ein steuerfinanziertes Einschreiten nicht nötig gewesen.“ Genau deshalb habe der Gemeinderat die entsprechenden Mittel ja auch bewilligt.
Das nicht vorhandene Angebot für diese Altersgruppe komme vor allem daher, dass sich ein Betreiber, namentlich die halle02, die auch Mitglied von EventKultur Rhein-Neckar ist, gänzlich aus der Veranstaltertätigkeit verabschiedet hat. „Die Stadt hat viel Steuergeld in die halle02 gesteckt“, so Gradel, „und vermietet der halle02 die Immobilie, in der sie sich befindet, zu einer stark subventionierten Miete, damit in der halle02 Veranstaltungen gerade in der Altersgruppe 16+ erfolgen. Es kann aber nicht sein, dass trotz dieses steuerfinanzierten Rundumpakets nichts passiert.“
Man müsse die bestehenden Förderungen, seien sie direkt oder indirekt, auf deren Zweckmäßigkeit hin überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Das seien alle Fraktionen im Gemeinderat dem Steuerzahler schuldig.
Die Möglichkeit, die Feierszene und ihre Betreiber und Veranstalter direkt beim Betreiben des Feierbads einzubinden, bestand grundsätzlich.
„Problematisch war, dass der Stadt Leistungen zu astronomischen Preisen angeboten wurden. Das Feierbad in seiner erfolgten Form war schlicht günstiger und für den Steuerzahler so weniger belastend.“, so Stadtrat Matthias Kutsch.
Einzelne Betreiber, die solche Leistungen anboten, wurden dabei auch schon selbst durch die Stadt gefördert. So auch bei der halle02. „Es wäre ja ein Witz gewesen, hätte sich die Stadt bei der halle02 selbst wieder zu hohen Preisen in ihr eigenes Eigentum eingemietet“, so Kutsch weiter.
Außerdem habe man gerade keine Zeitslots bei bestehenden Veranstaltungshäusern belegen und so den Raum für andere Veranstaltungen nehmen, sondern das Feierangebot in Heidelberg insgesamt erweitern wollen.
Bei der politischen Umsetzung des Feierbads habe es politisch starken Widerstand gegeben, vor allem von den Grünen. „Es ist völlig unverständlich, warum die Grünen die Umsetzung und Fortführung des Feierbads so lange blockiert haben“, so Gradel, „Der Konsens war vor allem bei der jungen Gruppe, die das Konzept zum Feierbad erarbeitet hatte, schon längst vorhanden. Wir als CDU-Fraktion haben uns stets für eine schnelle Umsetzung stark gemacht. Vor allem die Winter-Edition, die an den erfolgreichen Sommer anknüpfen sollte, wurde unter kräftiger Mitarbeit der Grünen so lange aufgeschoben, dass die für den letzten Dezember geplante Eröffnung erst im März diesen Jahres erfolgen konnte.“
Man sehe es allerdings sehr positiv, dass sich doch wieder einzelne Veranstalter an die Altersgruppe der 16- bis 18-Jährigen heranwagen. „Dass wir jetzt wieder einzelne Veranstaltungen im U18-Segment haben, zeigt ja, dass das Feierbad etwas bewirkt hat.“, so Kaiser.
Eine von der Bewertung des Feierbads verschiedene Frage sei die nach einer langfristigen Lösung. Daran arbeite nicht nur die Verwaltung intensiv, sondern auch die CDU-Fraktion sowie die junge Gruppe rund und das Feierbad zusammen mit den Nachtbürgermeistern. Dazu führe man auch Gespräche mit verschiedenen Akteuren und hoffe, bald Vorschläge vorlegen zu können.