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"Keine Gemeinschaftsschule in der Bahnstadt“
- JU Heidelberg
Junge Union will bestehende Schulen schneller sanieren lassen Heidelberg, 14.5.2012 – Am 16. Mai entscheidet der Heidelberger Gemeinderat über die Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Gestaltung des Zentrums im neuen Stadtteil Bahnstadt. Anders als ursprünglich geplant, sollen auf der nun deutlich erweiterten Fläche nicht nur eine Grundschule, eine Kindertagesstätte und ein Bürgerzentrum, sondern möglicherweise auch eine weiterführende Schule entstehen. Hierzu erklärt Matthias Kutsch (28), der Kreisvorsitzende der Jungen Union Heidelberg:
„Wir lehnen die Planung einer weiterführenden Schule in der Bahnstadt ab. Heidelberg verfügt über eine ausreichende Anzahl an weiterführenden Schulen. Angesichts der zurückgehenden Schülerzahlen – die vorläufigen Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen sind für das kommende Schuljahr gegenüber dem letzten um mehr als 50 Anmeldungen gesunken – halten wir den Bau einer neuen weiterführenden Schule für überflüssig. Stattdessen sollte besser in die vorhandenen Heidelberger Schulen investiert werden. Immer wieder wird von Schülervertretern beklagt, dass die existierenden Gebäude erheblichen Sanierungsbedarf aufweisen. Wir wollen, dass die in schlechtem baulichen Zustand befindlichen Schulen schneller saniert werden. Im Übrigen haben Bildungsstudien gezeigt, dass die Heidelberger Schulen pädagogisch sehr stark sind. Auch in dieser Hinsicht besteht somit kein Bedarf für eine neue Schule.“
Befürchtungen, dass für die Kinder aus der Bahnstadt ein unzumutbarer Schulweg entstehen könnte, hat Kutsch nicht. „Die Bahnstadt ist zentral gelegen und exzellent an den öffentlichen Verkehr angebunden. Mit Straßenbahn, Bus oder mit dem Fahrrad sind zahlreiche weiterführende Schulen in kurzer Zeit erreichbar. Dass eine Grundschule, bei der ein hohes Bedürfnis für sehr kurze Wege besteht, im Stadtteil Bahnstadt entsteht, halten wir weiterhin für unabdingbar. Zudem hat der Besuch einer weiterführenden Schule in einem anderen Stadtteil den Vorteil, dass sich die Bahnstadt nicht von anderen Stadtteilen isoliert, sondern in einen aktiven Austausch mit diesen tritt.“
Insbesondere muss die neue Planung in dem Aspekt kritisiert werden, dass die Grünen-Fraktion im Gemeinderat die weiterführende Schule nur als Gemeinschaftsschule planen möchte. „Weil wir davon überzeugt sind, dass ein differenziertes Schulsystem die Schüler mit ihren individuellen Stärken und Schwächen am besten fördert und fordert, lehnen wir die Planung einer Gemeinschaftsschule entschieden ab,“ erklärt Stefanie Müller (25), Leiterin der Arbeitsgruppe Bildung der Jungen Union Heidelberg. „Gerade das baden-württembergische Schulsystem hat sich als sehr durchlässig erwiesen. Immer mehr Schüler mit Migrationshinter- grund oder aus sozial schwachen Schichten erreichen mittlere und höhere Bildungsabschlüsse. Es besteht also kein Bedarf dafür, eine komplett neue Schulform einzuführen. Hier möchten die Grünen über das Einfallstor der Bauplanung in einem neuen Stadtteil ihre ideologischen Vorstellungen in der Bildungspolitik durchsetzen. Dabei bedenken sie nicht, dass höchst unsicher ist, ob sich die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg und gerade auch in Heidelberg durchsetzen wird. Ob Heidelberg drei Gemeinschaftsschulen benötigt, ist angesichts der zurückgehenden Schülerzahlen und der Tendenz von Akademikerfamilien zum klassischen Gymnasium zweifelhaft. Es steht außerdem zu befürchten, dass diese Planung, wenn nicht ausreichend Anmeldungen zustande kommen, am Ende zu Lasten der geplanten Gemeinschaftsschulen auf dem Boxberg und in Kirchheim gehen wird.“